Schnelleres Internet – das ist für 44 Prozent der Wohneigentümer in Deutschland der dringlichste Wunsch, wenn es um eine Verbesserung der eigenen Wohnsituation geht. In einer Gegend mit schlechter Internetversorgung zu wohnen, ist im Zuge der Coronapandemie und der damit verbundenen Arbeit im Homeoffice für Eigenheimbesitzer zu einem entscheidenden Problem geworden. Andere Veränderungswünsche, etwa nach mehr Platz, einem größeren Garten oder einem kürzeren Weg zum Arbeitsplatz, spielen eine weit geringere Rolle.
Diese Zahl ist eines von vielen Ergebnissen einer kürzlich erschienenen Studie die in Zusammenarbeit mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft Köln entstanden ist und die unter anderem die Auswirkungen der Coronapandemie auf die Anforderungen der Deutschen an ihre Wohnsituation untersucht hat. Die Studie zeigt auch, dass der Anteil der Eigentümer, die mit ihrer Wohnsituation – trotz Internetproblematik – insgesamt zufrieden sind, während der Pandemie sogar noch einmal gestiegen ist. Mit 62 Prozent liegt der Anteil der Zufriedenen unter Eigentümern mehr als dreimal so hoch wie unter Mietern. Sogar noch deutlicher zeigt sich dieser Unterschied beim Anteil derjenigen, die aufgrund ihrer Erfahrungen während der Corona-Pandemie konkret über einen Umzug nachgedacht haben. Bei den Eigentümern waren das 2,3 Prozent, bei den Mietern 18 Prozent – beinahe achtmal so viele.
Wie enorm die Relevanz eines Breitbandausbaus in bisher unterversorgten Regionen ist, tritt umso deutlicher zutage, als das Fehlen von schnellem Internet fast als einziger Hemmschuh für einen Trend erscheint, der sich ebenfalls durch die Pandemie verstärkt hat: Vor allem Familien ziehen vermehrt aus den Metropolen ins Umland oder auch in weiter entfernte ländliche Regionen, um sich dort den Traum vom Eigenheim erfüllen zu können. Als Folge dieser Entwicklung sind nicht nur im Umland der sechs größten Metropolen mittlerweile höhere Anstiege der Immobilienpreise zu verzeichnen als in den Metropolen selbst, sondern auch fernab der Großstädte werden Immobilien vielerorts teurer, Städter ziehen „raus aufs Land“, die jahrelange Bevölkerungsabwanderung wird gestoppt oder kehrt sich sogar um. Wie viel stärker könnte diese Bewegung erst noch werden, wenn flächendeckend eine gute Internetversorgung gewährleistet wäre!
Doch es gibt Hoffnung: das vom Bundestag im April 2021 beschlossene Telekommunikationsgesetz legt fest, dass jeder Bürger ein Recht auf schnelles Internet hat, egal ob er in der Stadt oder auf dem Land lebt.
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.tagesschau.de/inland/recht-auf-schnelles-internet-101.html
Hinweise
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
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